Tipps gegen Blasenentzündung

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Ständiger Harndrang und starkes Brennen beim Wasserlassen - eine Blasenentzündung ist schmerzhaft. Hausmittel helfen die Entzündung loszuwerden und können sogar dessen erneutes Entstehen verhindern.

Die häufigste Ursache sind Darmbakterien, die vom After in die Harnröhre gelangen und weiter zur Harnblase aufsteigen. Dabei ist das stäbchenförmige Bakterium Escherichia coli in 70 bis 95 % der Fälle verantwortlich für den Harnwegsinfekt (1).

Aufgrund der anatomischen Verhältnisse sind Frauen häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer. Die kurze weibliche Harnröhre und die Nähe der äußeren Harnröhrenöffnung zur Vagina sowie zur Analregion erleichtern den Krankheitserregern das Einwandern und Aufsteigen. Mit zunehmendem Alter sind jedoch auch Männer häufiger betroffen. Grund dafür ist das vermehrte Auftreten einer Prostatahyperplasie und die dadurch bedingten obstrukten Miktionsbeschwerden.

Im fortgeschrittenen Stadium einer Harnwegsinfektion wandern die Krankheitserreger weiter in Richtung Niere - es kann zu einer Nierenbeckenentzündung kommen. Eine solche Verschlimmerung lässt sich jedoch durch eine rechtzeitige Behandlung vermeiden. Bei einer Blasenentzündung sollten grundsätzlich Männer, Kinder und Schwangere zum Arzt gehen. Auch bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten, Zuckerkrankheit und Immunschwäche sollte ein fachlicher Rat eingeholt werden. Wenn Fieber hinzukommt oder die Symptome länger als drei Tage andauern, ist meist ein Antibiotikum nötig, um die Keime abzutöten. Damit es soweit erst gar nicht kommt, sind sanfte Hausmittel eine effektive Wahl, um eine leichte Harnwegsinfektion loszuwerden oder diese sogar zu verhindern.

Die folgenden Hausmittel helfen sowohl gegen das Auftreten einer Blasenentzündung als auch gegen bestehende Symptome:

• Viel und häufig Trinken! Die Flüssigkeit fließt durch die Harnwege, nimmt die Bakterien auf und spült sie aus dem Körper.
• Am besten eignen sich hier heiße Nieren- oder Blasentees mit Heilkräuterextrakten. Heilkräuter wie das Goldrutenkraut wirken entzündungshemmend, schmerzstillend und schwach krampflösend. Auch Brennnessel, Wacholder, und Bärentraubenblätter sind bei einer Blasenentzündung besonders geeignet.
• Das Sitzen auf kalten Untergründen sollte vermieden werden. Nasse Badekleidung sollte möglichst schnell gewechselt werden.
• Wärme entspannt. Durch das Auflegen einer Wärmflasche oder feuchten Umschlägen entspannt sich die bei einer Blasenentzündung oft verkrampfte Muskulatur. Auch durch ein Sitz- oder Fußbad kommen Sie ins Schwitzen, wodurch der Stoffwechsel angeregt und das Immunsystem aktiviert wird.
• Warmes Wasser ist auch für die Dusche des Intimbereichs am besten. Sie können auch eine pH-neutrale Intimwaschlotion verwenden, die leicht antibakteriell wirkt.
• Nach dem Sex mit dem Partner empfiehlt es sich direkt zur Toilette zu gehen, damit Bakterien, die die Harnwege aufsteigen können, direkt ausgespült werden.
• Cranberry-, Heidelbeer-, und Preiselbeersaft oder Produkten mit Extrakten dieser Beeren werden positive Effekte im Kampf gegen die Blasenentzündung nachgesagt. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken antibakteriell. Der Wirkstoff Proanthocyanidin erschwert beispielsweise das Anheften der Bakterien an die Zellen der Harnwege.
• Auch das natürliche Zuckermolekül D-Mannose erschwert den Bakterien das Andocken an die Blasenwand.
• Ebenfalls antibakteriell wirken die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich.
• Frischer Stangensellerie und Selleriesamen wirken harntreibend und entzündungshemmend.
• Die Einnahme eines großen Glases Wasser mit einer Messerspitze Backpulver oder Natron zweimal täglich (maximal drei Tage) sorgt für einen basischen Urin, wodurch sich die Krankheitserreger nicht mehr wohl fühlen. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist, dass das durch die Säure verursachte Brennen gemildert wird.
• Probiotische Lebensmittel enthalten Milchsäurebakterien, die den Aufbau der Darmflora verbessern sollen. Die besten Quellen sind Joghurt, Kefir und Sauerkraut.
• Ingwer beziehungsweise der enthaltene Wirkstoff Gingerol wirkt entzündungshemmend. Für einen frischen Ingwertee ein kleines Stück der Wurzel (ca. 2 cm) fein hacken, mit heißem Wasser übergießen und mit Zitronensaft sowie Honig verfeinern. Lassen Sie den Tee abgedeckt ein paar Minuten ziehen und trinken Sie mehrere Tassen über den Tag verteilt.

Quelle 1: M. Grabe et al: Guidelines on The Management of Urinary and Male Genital Tract Infections. (PDF) European Association of Urology, 2008