Natürliche Familienplanung – ganz einfach?


Natürliche Familienplanung – ganz einfach?

Ein innovatives Sensorsystem

In Deutschland leben etwa sechs Millionen Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch. Für zwei Millionen Menschen bleibt dieser sogar dauerhaft unerfüllt. Die natürliche Familienplanung (NFP) ist eine gute Möglichkeit, um die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu erhöhen.1 Sie ist sehr zuverlässig und seit Jahrzehnten bestens erforscht.2 Von überzeugten Frauen wird sie auch zur Verhütung eingesetzt und ist mit einem Pearl-Index von 0,4 etwa so sicher wie die Pille (Pearl-Index: 0,1-0,9).3,4

Frauen sind ausschließlich an Tagen um den Eisprung herum fruchtbar und in diesem Zeitraum steigt ihre Körperkerntemperatur um ca. 0,5 °C an. Das ist nicht viel, aber genug, um messbar zu sein und sich deutlich genug von der Temperatur an anderen Tagen zu unterscheiden. Frauen können sich diese Information zunutze machen. Entweder, um schwanger zu werden - oder um im fruchtbaren Zeitraum gezielt zu verhüten. Viele Jahrzehnte haben Frauen manuell ihre Körperkerntemperatur erfasst und interpretiert - ein kompliziertes und aufwändiges Prozedere. Mit dem Sensorsystem "trackle" steht nun für die klassische NFP eine innovative, hormonfreie und sichere Alternative zur Verfügung, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt.

Einfache und sichere Handhabe

Natürliche Familienplanung – ganz einfach?

Für die NFP gibt es zwei wichtige Voraussetzungen, die für verlässliche Ergebnisse erfüllt sein müssen: Die exakte Erfassung der niedrigsten nächtlichen Körperkerntemperatur sowie die korrekte Übertragung in ein Zyklusblatt oder eine App. Genau diese beiden kritischen Punkte sind jedoch vergleichsweise fehleranfällig: Beispielsweise ist die nur zu einem einzigen Zeitpunkt gemessene Aufwachtemperatur oft durch äußere Einflüsse ungenau. Auch die Übertragung der Temperatur per Hand auf ein Zyklusblatt oder in eine App birgt Fehlerpotenzial. Das Gerät "trackle" in der Größe eines Tampons kann diese Lücke schließen. Es funktioniert nach den Regeln der symptothermalen Methode, ist aber weitaus weniger aufwändig und minimiert gleichzeitig mögliche Fehlerquellen.

Der Sensor wird über Nacht vaginal getragen, damit der relevante, nämlich niedrigste, Temperaturwert zuverlässig und genau über die gesamte Dauer des Schlafs gemessen werden kann. Für eine genaue Auswertung sind mindestens vier Stunden Schlaf notwendig. Die Übertragung in die App für Android und iOS erfolgt automatisch, sodass keine Tippfehler mehr möglich sind. Die Suche nach den fruchtbaren Tagen kann somit einfach in den Alltag integriert werden. Frauen finden ihre fruchtbaren Tage buchstäblich im Schlaf.

Ergebnisse stehen in einer App bereit

Nach dem Aufstehen wird der trackle herausgenommen, gereinigt und in die Aufbewahrungsbox gestellt. Von dort werden die verschlüsselten Daten an die trackle-Cloud übertragen und verarbeitet, bevor sie an das Handy gesendet werden. Von der Nutzerin werden in der App weitere Informationen zum Zyklus ergänzt. Wichtig ist die Angabe der Zervixschleimqualität, denn nur mit dieser zusätzlichen Absicherung wertet das System den Zyklus vollständig aus. Außerdem können Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen erfasst werden, damit das System weiß, welche Werte bei Bedarf ausgeklammert werden müssen. In der trackle-App wird anschließend anschaulich und komfortabel der Fruchtbarkeitsstatus abgelesen. Frauen wissen dann, ob sie sich in einer fruchtbaren oder nicht fruchtbaren Zyklusphase befinden.

Quellenangaben
1 Frank-Herrmann, P. et al.; Arch. Gynecol. Obstet (2017). doi:10.1007/s00404-017-4294-z
2 Rötzer, J.; Arch. Gynakol., 206(2) (1968): 195–214.
3 Frank-Herrmann P. et al.; Human Reproduction, 22(5) (2007): 1310–1319
4 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Informationsbroschüre zum Wirkstoff Isotretinoin, "Empfängnisverhütung: Was Sie wissen müssen". Bonn, 2005.