Goldrute schützt und pflegt die Harnwege

Reizungen der Blase sind häufig und haben viele Ursachen. Dabei sind die meisten Blasenentzündungen nicht so schlimm, als dass sie mit einem Antibiotikum behandelt werden müssten.
Die wichtigste Maßnahme bei einer Reizung der Harnwege ist das gründliche und häufige Durchspülen von Nieren, Blase und Harnröhre. Dazu sollte man viel trinken – als Erwachsener am besten 1,5 bis 2 Liter am Tag. Der Körper kann dann viel Urin produzieren. Das sorgt für häufiges Wasserlassen und eine gute Harnverdünnung. Der Harn enthält dann weniger Kristalle, aus denen sich Nierensteine bilden können. Außerdem hindert ein saurer pH-Wert die Bakterien am Wachstum, die sonst Harnwegsinfekte verursachen könnten.
Echte Goldrute
Die heimische Pflanze wird auch als Gewöhnliche Goldrute bezeichnet. Sie blüht von Juli bis Oktober und hat ihren Platz spätestens in der mittelalterlichen Klostermedizin als Heilpflanze erobert. Der schwedische Naturforscher Carl von Linné, Mitgründer der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, veröffentlichte im Jahr 1753 erstmals die Systematik der Solidago virgaurea als Pflanzenart innerhalb der Korbblütlerfamilie. Der Wirkstoff der meist 40 cm hoch wachsenden und goldgelb leuchtenden Pflanze ist in der EU als traditionelles pflanzliches Arzneimittel anerkannt.
Einmal durchspülen, bitte!
All diese Effekte unterstützt der Wirkstoff des Goldrutenkrauts. Die so genannte Echte oder Gewöhnliche Goldrute erschwert den Bakterien die Anhaftung am Blaseninneren, weil sie die Durchspülung fördert und außerdem antibakteriell wirkt. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Antibiotika. Denn Antibiotika töten nicht nur die unerwünschten Entzündungskeime, sondern auch die wichtige Darmflora. So unterstützen Präparate mit Echter Goldrute die körpereigene Abwehr, auch weil sie den Einsatz von Antibiotika seltener notwendig machen.
Gut für Golden Girls – und Boys
Das Goldrutenkraut ist so gut verträglich, dass es sich nicht nur zur Behandlung von Blasenreizungen eignet. Auch ältere und schwache Menschen können über längere Zeit zur Vorbeugung Präparate mit Echter Goldrute einnehmen. Denn für diese Patienten ist das Trinken besonders schwierig. So ist es wie so oft die gute Verträglichkeit, die den traditionell bewährten Pflanzenwirkstoffen neben den modernen Medikamenten ihren Platz sichert.
Arp Blum
Facharzt für Urologie
Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie und Palliativmedizin